Im Business und auch im Privatleben gibt es zahlreiche Situationen, in denen es uns gut täte, uns besser abzugrenzen. Viele Menschen haben die Befürchtung, andere damit zu verletzen, einen unnötigen Konflikt einzugehen oder eine bestehende Harmonie zu gefährden. Andere wiederum glauben, dass manches schneller geht oder dass das Ergebnis qualitativ besser ist, wenn sie sich selbst um die entsprechende Angelegenheit zu kümmern.
Wenn ich als Trainerin Teilnehmende in meinen Seminaren frage, welche Gründe dagegen sprechen, öfter mal „nein“ zu sagen, können diese meist lange Listen von Argumenten liefern, weshalb ihnen das Ja-Sagen viel leichter fällt als das Nein-Sagen. Frage ich hingegen, inwiefern es hilfreich wäre, sich in bestimmten Situationen abzugrenzen, dauert es oft einen Moment, bis den Gruppen viele Argumente dafür einfallen. Dabei sind dies wirklich wichtige Punkte wie beispielsweise:
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- Zeit sparen
- Stress vermeiden
- Die eigene Gesundheit schützen
- Sich um die Dinge kümmern können, die für einen selbst wesentlich sind
- Sich spezialisieren auf bestimmte thematische Bereiche
- Fokussierter arbeiten
- Weg vom Image als „Mädchen für alles“
- Steigern des Selbstwertgefühls
- Sich Respekt verschaffen
- Mehr Zeit für sich selbst
- Selbstbestimmtheit erhöhen
Wenn Sie nun also beschließen, dass das Nein-Sagen bzw. das Setzen von Grenzen für Sie wichtig ist, suchen Sie möglicherweise nach einem Weg, das zu tun, ohne andere zu verletzen bzw. so, dass die Beziehung zwischen Ihnen und der anderen Person positiv bestehen bleibt.
Hilfreiche und praxiserprobte Tipps
Machen Sie sich selbst klar, in welchen Situationen das Grenzen-Setzen für Sie wichtig ist. In diesen Situationen:
- Fassen Sie sich kurz.
- Seien Sie klar. Das beinhaltet beispielsweise das Aussparen von Worten wie „eigentlich“.
- Nutzen Sie den Indikativ statt des Konjunktivs.
- Sprechen Sie in einem Appell statt Fragen zu stellen.
- Wenden Sie sich körpersprachlich nicht automatisch auf Sie zu kommenden Personen zu, sondern entscheiden Sie das bewusst und situativ.
Sollten Sie nun beschließen, in Zukunft mehr auf sich und die eigenen Bedürfnisse zu achten und daher Grenzen zu setzen, hilft es Ihnen vielleicht, mit „einfachen“ Situationen zu beginnen. Überlegen Sie sich ganz konkret: Was wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in der nächsten Woche auf mich zukommen und ist geeignet, um einen ersten Versuch vermutlich erfolgreich durchzuführen. Nach den ersten Erfolgserlebnissen werden Sie sehen, dass es Ihnen überwiegend gut tut und Ihr Leben leichter macht.